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Hier ein Bericht über die
persönliche Auswertung
am Abend, Gedanken zu
dieser Übung und ihre Aus-
wirkungen drei Tage später.
Svea Kuloge :
In den Schulferien: Ruhe und dann
Gedichte, Geschichten, Bilder,
Kreativaktionen, Flippigkeiten und
tiefsinnige Gespräche.
„Meine persönliche Auswertung am
Abend des ersten „Freudentages“: Zu
Beginn ist es mir recht schwer gefallen,
eine Freude zu finden, die völlig neu
für mich war. Doch am Ende des Ta-
ges kamen mir bei jedem Überlegen
mehrere Situationen auf einmal in eines Kindes, die Sonne am strahlend habe entdeckt, dass ich Freude gespürt
den Kopf. Der Trick dabei war, Situ- blauen Himmel oder, dass mein Papa habe, wenn mir Schönheit bewusst ge-
ationen mal aus einem ganz anderen uns das Mittagessen tagtäglich macht. worden ist und ich dankbar war. Aber
Blickwinkel zu betrachten, entgegen Am Ende der drei Tage kann ich aber die tiefste Freude ist, glaube ich, wenn
der im Alltag eingravierten Denk- auch sagen, dass es auch Situationen man sich geliebt weiß.
muster. „Halt eine Sekunde inne. Was gab, in denen ich die Freude nicht Außerdem hat mich diese Aktion Vor-
fällt dir auf?“ Und für diesen Mo- suchen musste, sondern sie mich re- freude gelehrt. Anstatt mir Sorgen zu
ment verliert der Tag all seine Hast gelrecht angesprungen hat. Wie zum machen, was in der Zukunft schief
und ich erlebe den Moment in all Beispiel, als ich neulich eine Einla- laufen könnte, erinnere ich mich jetzt
seinen Farben, Gerüchen und nehme dung zu einer Hochzeit in die Hand oft an Dinge, auf die ich mich dort
auch die Menschen um mich herum gedrückt bekommen habe. freue, und bin gespannt, wann die
viel intensiver wahr. Dann ist es nicht Ich habe gemerkt, dass man sich laut Freude mich noch überall überraschen
mehr schwer, eine neue Freude zu und stürmisch freuen kann, aber auch wird. Ich freue mich auf all das schon
entdecken. Ganz einfach das Lachen still, ohne ein Wort zu sagen. Und ich richtig vor.“
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